Begegnungen vor Ort

Göttinger Edith-Stein-Preis

Der Preis erinnert an das Wirken der Hl. Edith Stein (* 1891 in Breslau, † 1942 in Auschwitz), die zu den großen Frauengestalten des 20. Jahrhunderts zählt (ausführlicher Lebenslauf hier). Sie studierte von 1913 bis 1916 an der Universität Göttingen unter dem auf seinem Gebiet bahnbrechenden Philosophen Edmund Husserl.
Das Kuratorium des Edith-Stein-Kreises, das aus Persönlichkeiten des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Göttingen besteht, bestimmt die Preisträger(in) / den Preisträger.
 
Mit der Preisverleihung werden Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen geehrt, die sich durch Grenzüberschreitungen in ihrem sozialen, politischen und gesellschaftlichen Engagement in hervorragender Weise im Sinn Edith Steins ausgezeichnet und bewährt haben. Die Auszeichnung besteht aus einer Medaille (Inschrift: „Unsere Menschenliebe ist das Maß unserer Gottesliebe“) und einem Preisgeld von 5.000 Euro. Dieses soll in Absprache mit der Preisträgerin / dem Preisträger einer Einrichtung gespendet werden, die in den genannten Anliegen arbeitet.
In Göttingen erinnert eine Gedenktafel am Haus „Lange-Geismar-Str. 2“ an die erste Wohnung Edith Steins in Göttingen. Außerdem ist ihr im Neubaugebiet „Zietenterrassen“ ein Straßenname gewidmet: der „Edith-Stein-Stieg“.

Hoffnungsbild: Alte und Junge, Kranke und Gesunde, Männer und Frauen, Amtsträger mit Monstranz und Evangeliar gemeinsam auf dem einen Weg.

Fronleichnam in Göttingen

In der Universitätsstadt Göttingen blickt die gemeinsame Prozession aller Pfarrgemeinden am „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ auf eine lange Tradition zurück. Selbst während der Zeit des Nationalsozialismus fand die Prozession statt und noch heute hat sie, während im privaten und gesellschaftlichen Leben der Glaube zu verdunsten scheint, ihren Platz am Donnerstag selbst, der in Niedersachsen Arbeitstag ist.

1993 musste die inhaltliche Gestaltung der Prozession neu bedacht werden, um ihr bei sinkender Teilnehmerzahl und älter werdenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Zukunft zu geben. Eine Vorbereitungsgruppe hat dabei Schwerpunkte gesetzt, die sich nun schon über Jahre bewährt haben, und damit Antworten gefunden auf die immer wieder neue Frage „Fronleichnam heute feiern – aber wie?“.

Da bis heute trotz aller Bemühungen niemand die notwendigen theologischen und pastoralen Probleme auf dem Weg zur Einheit der Christen hat lösen können, ist in all den Jahren am Altar am Eichendorffplatz das bittende Gebet wichtig gewesen. Deshalb wurde dort die Prozession 1996 unter das Thema „Lass uns alle eins sein!“ gestellt. Die damals gesprochenen Texte haben weiter ihre Gültigkeit. 

Kirchenabteilung Parkfriedhof Junkerberg

Vielen Menschen bereitet die Frage der Grabpflege Sorge. Vielfach gibt es keine Angehörigen mehr vor Ort, die diese Aufgabe zuverlässig übernehmen können, oder Angehörige sollen nicht belastet werden. Das ist einer der Gründe, warum sich Menschen für eine anonyme Bestattung entscheiden.

Dazu gibt es jetzt eine Alternative: Auf dem Parkfriedhof Junkerberg ist in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Friedhöfe der Stadt Göttingen die Ökumenische Kirchenabteilung fertig gestellt. Sie wird verantwortet von den evangelisch-lutherischen, evangelisch-reformierten und den katholischen Gemeinden Göttingens und steht allen Christen offen.

Ein Trauer-Weg läuft spiralförmig auf einen zentralen Auferstehungsplatz zu. An vierzehn Stationen sind Urnen- und Erdbestattungen möglich. Die Namen der Verstorbenen bleiben auf Sandsteinstelen präsent. Für die Grabpflege ist gesorgt. Bereits zu Lebzeiten können Gemeindeglieder hier einen Liegeplatz reservieren.

Mit diesem Angebot möchten wir Menschen von der Sorge um ihre Bestattung entlasten und zugleich ein Zeichen setzen, für eine humane Bestattungskultur, die gespeist wird aus den Quellen des christlichen Glaubens. Als Kirchengemeinden wissen wir uns solidarisch mit Menschen, die Hilfe brauchen. Christen halten zusammen, gerade im Fall von Tod und Trauer. Diese Anlage ist zugleich ein Stück gelebte Ökumene in der Stadt Göttingen.

Ökumenische Krankenhaushilfe

Sie ist bekannt unter dem Namen "Grüne Damen" und besteht im Göttinger Universitätsklinikum seit über 30 Jahren.

Die Geschichte der "Grünen Damen“ überhaupt lässt sich bis in das Jahr 1967 zurückverfolgen. Angeregt durch den amerikanischen "Volunteers Service" kam die Idee aus den Vereinigten Staaten.

In Deutschland entstanden Ende der sechziger Jahre die ersten evangelischen Krankenhaushilfe-Gruppen, denen sich ab 1975 katholische Christinnen anschlossen. Damit wurde die Bewegung der "Grünen Damen (so bezeichnet wegen ihrer grünen Kittel) ökumenisch – die offizielle Bezeichnung ist seither "Ökumenische Krankenhaushilfe" (ÖKH). Mittlerweile engagieren sich bundesweit circa 15.000 Ehrenamtliche als „Grüne Damen", unter ihnen auch viele Männer. Seit 1977 gibt es die ÖKH auch in Göttingen.

Taizé – Pilgerweg

Aus der ganzen Welt – darunter auch aus Südniedersachsen – finden Jahr für Jahr Tausende junge und jung gebliebene Menschen den Weg zur „Communauté de Taize“ im 850 km entfernten Herzen des ländlichen Burgund in Frankreich.

Bei Kirchen- und Katholikentagen in Deutschland sind Brüder von Taizé zu Gast – und die Menschen strömen zur dort angebotenen „Nacht der Lichter“.

Jährliche Jugendtreffen bringen Taizés Idee eines weltumspannenden Vertrauens unter die Menschen. Pilger sind die vielen Jugendlichen, die sich auf den Weg zu den Treffen in die Metropolen Ost- und Westeuropas oder auf anderen Kontinenten machen. Überall auf der Erde nehmen viele Menschen am „Pilgerweg des Vertrauens“ in ihrem Alltag teil. Ohne dass dies in Taizé je beabsichtigt worden ist, hat sich ein „Netz des Glaubens“ über die Kontinente, ja die Erde gelegt.

In der Region Göttingen sind, beheimatet in verschiedenen christlichen Gemeinden, einige Gebetsgruppen entstanden, die die Art und Weise des ökumenischen Betens von Taizé aufgegriffen haben: z.B. in der Albani- und der Kreuzkirche, der Evangelischen Studierenden-Gemeinde sowie in der Katholischen Hochschulgemeinde.

Was macht also die Faszination von Taizé aus? Zwei Jugendliche aus Südniedersachsen schreiben dazu aus ihrer Sicht einen Bericht.

Nacht der Kirchen

Die „Nacht der Kirchen“ ist eine ökumenische Aktion mehrerer Kirchengemeinden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Göttingen (ACK), die alle zwei Jahre stattfindet. Die Bezeichnung lehnt sich an die Veranstaltungsform der Langen Nächte (beispielsweise der Museen, der Forschung, der Kultur) an – wie in anderen Städten auch.

Die Nacht der Kirchen richtet sich an alle interessierten Menschen und zeigt die christlichen Kirchen mit ihren abendlichen Angeboten einladend, ansprechend und offen. In Göttingen sind daran schwerpunktmäßig die Innenstadtkirchen beteiligt; hinzu kommen aber auch Kirchengemeinden in anderen Stadtteilen oder in nahen Landkreisorten.

Die nächste Nacht der Kirchen wird voraussichtlich 2017 veranstaltet.