Keine »Demo« oder »Show«, sondern Fest der eucharistischen Gaben

Fronleichnamsprozession am 4. Juni im Ostviertel: 8.30 Uhr Gottesdienst in St. Paulus, 9.30 Uhr Prozession

Fronleichnam ist keine „Demo“, keine „Show“, sondern es ist das Fest der eucharistischen Gaben. Sie lassen uns Jesus in Brot und Wein handgreiflich, nah werden. Fronleichnam ist „Hochfest des Leibes und Blutes Christi". Gott ist in diesem Brot (und auch im Wein) mit uns und für uns da; er ist wahrhaft gegenwärtig. (Darin hat das Fest enge Verbindung mit der Liturgie des Gründonnerstags.)

Wenn das eucharistische Brot aufbewahrt wird, tun katholische Christinnen und Christen das aus zwei Gründen:

- um es den Kranken und Sterbenden zu bringen (Krankenkommunion)

- und um es zu verehren (Anbetung vor dem Allerheiligsten).

Welchen Sinn macht es, mit der Prozession den Kirchenraum zu verlassen in eine scheinbar gottvergessene Welt?

Wenn wir die Monstranz mit dem heiligen Brot an Fronleichnam durch unsere Straßen tragen, machen die Mitgehenden öffentlich: Gott ist hier, wo wir leben: auf der Straße, in den Häusern, bei den Menschen – Armen und Wohlhabenden –, zwischen Kindergarten, Schule und Kanzlei, Supermarkt und Parkplatz. Wir rufen Gottes Segen herab auf die Stadt, die Gemeinde, den Ort und die dort wohnenden Menschen.

An Fronleichnam zeigen wir: Wir sind Gottes Volk, unterwegs in dieser Zeit, nicht losgelöst von ihr. Jesus Christus glauben und hoffen wir an unserer Seite in einem unscheinbaren Zeichen: im Brot.

Dieses Bekenntnis kann sehr persönliche Fragen zur Folge haben: Was bedeutet mir Christus? Welche Konsequenzen hat die Botschaft Jesu in meinem Leben? Wie wirkt sich in meinem Alltag aus, dass am Ende einer jeden Eucharistiefeier eine „Sendung“ steht – nämlich aus der Kraft des Evangeliums Freude und Frieden in die Welt zu tragen? Dann wird Jesus Christus gegenwärtig sein in der Art und Weise, in der wir als Christinnen und Christen glaubwürdig sind – und zwar im Alltag unseres Lebens.

Ulrike Saul
(Vorbereitungsteam Fronleichnam)