Nora Bossong erhält den Edith-Stein-Preis 2025

Der diesjährige Edith-Stein-Preis des Göttinger Edith-Stein-Kreises e.V. geht an die Schriftstellerin Nora Bossong. Dies haben Heiner J. Willen, Vorsitzender des Edith-Stein-Kreises, und Diakon Prof. Dr. Heinrich Detering als stellvertretender Vorsitzender während der Mitgliederversammlung bekanntgegeben.

Nora Bossong wurde 1982 in Bremen geboren. Sie studierte Literatur am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig sowie Kulturwissenschaft, Philosophie und Komparatistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Potsdam und der Universität La Sapienza in Rom. Heinrich Detering berichtete den anwesenden Mitgliedern, dass er mit den Werken von Nora Bossong erstmals 2011 Kontakt gehabt habe, als er ihr Werk „Sommer vor den Mauern“ gelesen habe. „Das Werk bezieht sich auf die Kirche Sankt Paul vor den Mauern in Rom, wo Medaillons der Päpste, beginnend mit Petrus, zu sehen sind“, erklärte Detering. Einige Medaillons hat Bossong ausgewählt und dazu Gedichte verfasst.

„Der Kontakt zu Nora Bossong ist über Manfred Hösl in Berlin zustande gekommen, da sie in seiner Gemeinde aktiv ist“, berichtete Detering. Hösl war bis 2017 Pfarrer in der Pfarrgemeinde St. Michael in Göttingen. „Nora Bossong ist in Hösls Berliner Gemeinde sehr engagiert. Zudem ist sie Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Es ist ungewöhnlich, dass sich eine Schriftstellerin offen zur Kirche bekennt“, sagte Detering.

Bossong schreibe in ihren Werken über Situationen in der Welt, in denen man Christus begegnen könne. Ihr aktueller Roman „Reichskanzlerplatz“ handelt von Magda Goebbels, der Frau von Joseph Goebbels. „Nora Bossong hat sich sehr über die Auszeichnung gefreut“, teilte Detering mit.

Die Verleihung des Edith-Stein-Preises 2025 an Nora Bossong wird am Sonntag, 26. Oktober, um 18 Uhr im Alten Rathaus in Göttingen erfolgten. „Die Preisverleihung erfolgt diesmal im Rahmen des Literaturherbstes“, verkündete Heiner J. Willen den Mitgliedern des Edith-Stein-Kreises. Die Verleihung wird etwas anders als in den letzten Jahren verlaufen. Unter anderem wird Nora Bossong lesen. Willen berichtete auch, dass er Bossong in Berlin besucht habe und sie als beeindruckende Frau kennengelernt habe.

Edith Stein: 

Edith Stein war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft. Sie wurde 1922 durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. 1933 trat sie in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen ein. Stein gilt als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust. Edith Stein wurde am 9. August 1942 im KZ Auschwitz ermordet. 

Der Edith-Stein-Preis:

Die Verleihung des mit 5000 Euro dotierten Preises würdigt über nationale, konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen, die sich durch „Grenzüberschreitungen“ in ihrem sozialen, politischen und gesellschaftlichen Engagement in hervorragender Weise ausgezeichnet und bewährt haben. Der Preis wird seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. (Ausnahme 2021) Das Kuratorium des Vereins bestimmt den Preisträger oder die Preisträgerin. Es besteht aus Personen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Göttingen. Nach den Statuten des Vereins soll das Preisgeld in Absprache mit dem Preisträger einer Einrichtung zugutekommen, die in ihrem sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Einsatz hervorsticht und grenzüberschreitend im Sinne Edith Steins tätig ist. Neben dem Preisgeld wird die Preisträgerin oder der Preisträger mit einer Medaille mit einem Bildnis Edith Steins gewürdigt.

Vera Wölk, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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