Auftrag: Zuhören

Katholische Klinikseelsorge Göttingen sucht Ehrenamtliche für den Besuchsdienst

Göttingen (kpg) – Die katholische Klinikseelsorge in Göttingen sucht Menschen, die bereit sind, sich im ehrenamtlichen Besuchsdienst im Klinikum und im Weender Krankenhaus zu engagieren. Interessierte sind am kommenden Montag, 11. Januar, zu einem Informationsabend eingeladen.

Annette Stechmann, katholische Seelsorgerin im Göttinger Klinikum, sucht Menschen, „die zuhören können, die vielleicht selbst schon erfahren haben, dass das Leben nicht nur sonnige Tage zu bieten hat und die davon überzeugt sind, dass der Glaube den Menschen in schweren Stunden tragen kann“. Denn vor allem die Menschen, die mit schweren Erkrankungen im Klinikum liegen, würden sich oft existenzielle Frage nach dem Wozu und Warum stellen, weiß die Seelsorgerin aus langjähriger Erfahrung.

Bevor die Ehrenamtlichen im Besuchsdienst eingesetzt werden, erhalten sie eine fundierte Ausbildung, garantiert Stechmann. „Der Besuchsdienst ist eine anspruchsvolle Aufgabe und ich werde niemanden ins kalte Wasser werfen“, verspricht die Klinikseelsorgerin. Etwa drei Monate lang werden sich die Interessierten an mehreren Abenden treffen. Dabei geht es um die eigene Krankheitsgeschichte, um Gottesbilder, Kommunikation am Krankenbett sowie Gebet und Segen am Krankenbett. „Denn das wünschen sich Erkrankte häufig“, so Stechmann, die aus ihrem Alltag im Klinikum weiß, wie sehr Beten in Krisensituationen hilft: „Es beruhigt ungemein. Und so wundern sich die Pfleger und Ärzte oft, dass die Kranken, die regelmäßig beten, weniger Schlaf- und Beruhigungsmittel brauchen.“

Wie sehr ein kurzer Besuch die Menschen am Krankenbett und ihre Angehörigen aufmuntern kann, das erfährt Helene Kurt seit 13 Jahren. So lange schon besucht sie im Auftrag der katholischen Klinikseelsorge regelmäßig Patienten im Weender Krankenhaus. Nur zwei Mal in dieser ganzen Zeit war ihr Besuch nicht erwünscht. „Wenn man jemandem eine kleine Freude machen kann, dann ist doch schon viel erreicht“, findet sie. Ihre persönliche Motivation ist ihr Glaube: „Ich bin davon überzeugt, dass der ein starkes Fundament bietet.“

Wer sich ehramtlich im Krankenhausbesuchsdienst engagieren möchte, sollte mit einem Aufwand von rund drei Stunden in der Woche rechnen. „Die Ehrenamtlichen sind kein Ersatz für die hauptamtlichen Seelsorger, nur eine Ergänzung“, sagt Stechmann, „damit das, was Kirche und Glauben in Situationen von Krankheit, Tod und Sterben bieten kann, eine größere Präsenz im Klinikalltag bekommt“.

Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich im Krankenbesuchsdienst zu engagieren, ist zu einem Informationsabend in das Zentrum für Seelsorge und Beratung, Ancora, Kurze Straße 13a (2. Innenhof von St. Michael), eingeladen am Montag, 11. Januar 2010, um 20 Uhr. Weitere Informationen bei der katholischen Klinikseelsorge, Telefon 0551 / 3919525.