Die Schöpfung hegen – mit Ökostrom

Göttingen (kpg) – Das Dekanat Göttingen wird seinen Stromverbrauch in Zukunft vollständig auf Ökostrom umstellen. Im Oktober treten die neuen Verträge in Kraft. Betroffen sind neben den Kirchengebäuden auch sämtliche Einrichtungen der katholischen Kirchenregion wie Kindertagesstätten und Pfarrheime.

Finanzielle und ökologische Gründe haben das Dekanat zu diesem Schritt bewogen. So rechnet Dr. Reinhold Kantus aus der kirchlichen Arbeitsgruppe für Klimaschutz durch die Umstellung mit einer Einsparung von 60 Tonnen CO2 pro Jahr. „Vorher hat das Dekanat einen Strommix aus Kernkraft, Gas und Öl bezogen. Jetzt kommt der Strom quasi ohne CO2-Verbrauch aus Wasserkraft“, sagt Kantus, der auch beruflich mit dem effizienten Umgang mit Energieressourcen und Energiemanagement für Firmen zu tun hat. Auch für Dechant Bernd Langer war der Umweltschutzgedanke ausschlaggebend: „Wenn es heißt, wir sollen uns die Schöpfung untertan machen, dann heißt das nicht, sie zu zerstören, sondern zu hegen und zu pflegen.“

Den Ökostrom bezieht das Dekanat künftig vom Energieversorger der vier großen katholischen und evangelischen Kirchen aus Baden-Württemberg, unter anderem der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die finanzielle Einsparung kommt durch langfristige Verträge zustande.

Mit der Stromumstellung allein ist es aber noch nicht getan: Das Dekanat hat zudem auf dem Dach der Kirche St. Marien in Dransfeld eine Photovoltaikanlage mit 90 Modulen errichten lassen. In Betrieb genommen wurde die Anlage bereits Ende Juni – rechtzeitig vor der geplanten Kürzung der Einspeisevergütung am 1. Juli. Am Sonntag, 22. August, wird Dechant Bernd Langer sie nach dem Familiengottesdienst um 11 Uhr auch offiziell weihen. Allein in den ersten 17 Tagen – mit fast durchgängig tropischen Temperaturen – konnte die Gemeinde 1843 Kilowattstunden ernten, so Langer: „So versuchen wir auch auf diese Weise, unseren Beitrag für gute ökologisch gewonnene Energie zu leisten.“