Einladung zum Gespräch mit LGBTQIA+

Die Organisatoren des diesjährigen Christopher Street Day luden die Göttinger Religionsgemeinschaften ein, während der Veranstaltung auf dem Albaniplatz Stände einzurichten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Pfarrer und Mitarbeiter aus allen katholischen Pfarreien der Stadt sind der Einladung gefolgt ...

Ursprünglich ist der Termin des CSD traditionell an einem Samstag im Juli angesetzt. Der Tag erinnert an die erste Demonstration homosexueller Menschen in New York (Christopher Street) aus dem Jahr 1969. Daraus ist in den Folgejahrzehnten eine internationale Bewegung geworden, deren Ziel es ist, Diskriminierung von Menschen, die nicht in die traditionellen Vorstellungen heterosexuellen Sexuallebens hineinpassen, zu beenden. In Deutschland etwa war bis Ende der 60er-Jahre homosexuelles Leben strafrechtlich verboten.

Bis heute leiden viele Menschen der LGBTQIA+-Community unter Ausgrenzung und Häme.

Die Katholische Kirche ist hier leider nicht unbeteiligt. Wir tun uns schwer, Liebesleben außerhalb der Ehe von Mann und Frau wertzuschätzen. Viele Menschen, die keine Ehe im Sinne des katholischen Eherechts leben können oder wollen, fühlen sich von uns vorverurteilt, wenn sie andere Wege sexueller Beziehungen suchen und finden. Sehr oft wenden sie sich ganz vom Glauben ab. Das ist nachvollziehbar, wo sie doch annehmen müssen, von uns nicht akzeptiert zu werden.

Dass es in unserem Bistum und in der ganzen Kirche sehr viele Katholiken und darunter auch Verantwortungsträger gibt, die mit den Anliegen der CSD-Veranstalter sympathisieren, und dass im Sinne der "Hildesheimer Erklärung" in der Praxis sehr viel Seelsorge stattfindet, ist leider den wenigsten Menschen bekannt, ebensowenig wie die Ökumenische Arbeitsgruppe "Homosexuelle und Kirche".

Vor diesem Hintergrund war die Einladung des CSD-Aktionsbündnisses eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. Es wurde ein Stand eingerichtet, an dem viele gute Gespräche möglich wurden.

Vielen Dank allen, die das Gespräch gesucht haben. Und vielen Dank allen, die dafür zur Verfügung standen:

Daniel KONNEMANN und Ximena ORDÓÑEZ (beide KHG), Dekanatspastoralreferent Ricardo WICKERT, Dechant Wigbert SCHWARZE, Pfarrer Hans HAASE und Pater Ludger JOOS SJ