Frauenhaus in Peru erhält Spende aus Göttingen

Carola und Dr. Stephan Kleinjohann unterstützen Sr. Karoline Mayer und das Cristo Vive-Haus in Cusco mit 10.000 Euro.

Gegründet wurde das Frauenhaus 2003 von Cristo Vive, dem Werk von Sr. Karoline. Als Zufluchtsort für bedrohte Frauen war es das erste seiner Art in Peru. „Das Haus bietet Platz für 15 Frauen und deren Kinder“, berichtete Rosa Maria Schnepf bei der Spendenübergabe. Vor einigen Monaten konnte sie die Einrichtung besuchen.

Die Bewohnerinnen werden dort durch Cristo Vive umfassend betreut. „Mit Psychologen können sie die Traumata aufarbeiten, die sie mit ihren Partnern erlebt haben“, erzählt sie. Oft seien sie Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch geworden. „Unsere Betreuerinnen verfügen über ein großes Maß an Empathie, Liebe und Zuneigung“, sagt Schnepf.

In einer weiteren, ebenfalls von Cristo Vive unterhaltenen Beratungsstelle, erhalten die Frauen zudem Hilfe durch eine Rechtsanwältin. Die Männer würden in der Regel angezeigt, manchmal gelinge es, für die Täter eine Therapie zu vereinbaren. „Als Anwalt bewundere ich die Kollegen, die mit Rat und Tat hilfsbedürftigen Menschen zur Verfügung stehen“, sagt Stephan Kleinjohann. Mit der Spende wolle er gemeinsam mit seiner Frau ein „kleines Zeichen“ setzen. Kleinjohanns sind Cristo Vive seit Jahren verbunden. „Schon in den 70ern habe ich bei ‚Eine Apfelsine für Karoline‘ mitgemacht“, erinnert sich Carola Kleinjohann.

Derzeit baut Cristo Vive für das Frauenhaus einen eigenen Kindergarten auf, in den auch Kinder aus der Nachbarschaft aufgenommen werden können. „Wir versuchen immer unsere Dienste in das Umfeld zu integrieren“, erklärt Gabi Braun, Vorsitzende von Cristo Vive Europa den Ansatz.

In Chile, Bolivien und Peru bestehen rechtlich eigenständige Cristo-Vive-Stiftungen, die sich für bessere Lebensumstände armer Menschen, ihre individuelle Förderung und soziale Integration einsetzen. Cristo-Vive-Gründerin ist die deutsche Ordensschwester Karoline Mayer, die seit rund 50 Jahren in den Armenvierteln der chilenischen Hauptstadt Santiago tätig ist.

Johannes Broermann