Fruchtbare Kooperation

Bischof Trelle besucht Oberbürgermeister und Polizeipräsident von Göttingen

Göttingen (bph) Es war seine erste offizielle Visite in der drittgrößten Stadt des Bistums Hildesheim: Am Mittwochnachmittag traf Bischof Norbert Trelle den Göttinger Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und den Präsidenten der Polizeidirektion Göttingen, Hans Wargel.

Meyer dankte Trelle für die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Wir wissen das Engagement der katholischen Kirche zu schätzen“, teilte er seinem Gast im Göttinger Rathaus mit. Besonders im Bereich der Kindertagesstätten und der Schulen gäbe es einen engen Kontakt zwischen Stadt und Bistum. „Göttingen und seine Umgebung sind mir noch aus meiner Jugend vertraut“, bekannte der in Kassel geborene Bischof. In seiner Jugend hätten ihn Ausflüge oftmals nach Südniedersachsen geführt. Als Geschenk überreichte Meyer dem Bistumsoberhaupt das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen, das Gänseliesel als kleine Bronzefigur. Das Original steht als Brunnenfigur vor dem Rathaus und wird traditionell von frisch gebackenen Doktoren geküsst und mit Blumen geschmückt.

Als „sehr fruchtbar und hilfreich“ beschrieb Hans Wargel die Unterstützung der katholischen Seelsorger bei der Arbeit von Polizei und Feuerwehr. Der Präsident der Polizeidirektion Göttingen verwies auf die Notfallseelsorge, bei der nach Unfällen und Gewalttaten Opfer und Angehörige unmittelbar vor Ort betreut werden. Bei besonders schwierigen Einsätzen, wie 2005 und 2006 in Göttingen bei den Demonstrationen gegen Rechtsextremisten, hätten der Göttinger Dechant Norbert Hübner und der zuständige Polizeiseelsorger Pastoralreferent Torsten Thiel „wertvolle Vermittlungs- und Konfliktschlichtungsarbeit“ geleistet.

Auch im Bereich der Kriminalprävention führen die zur Polizeidirektion Göttingen gehörenden Polizeiinspektionen Göttingen, Hildesheim, Northeim/Osterode, Hameln/Pyrmont/Holzminden und Nienburg/Schaumburg mit Seelsorgern gemeinsame Projekte durch. Nicht zuletzt sind Kirchenvertreter bei Aus- und Fortbildungen mit berufsethischen Inhalten sehr aktiv.

„Polizisten und Feuerwehrleute machen Leiderfahrungen, die oft zu religiösen Fragen werden. Da wollen wir zur Seite stehen“, betonte Bischof Trelle. Die extremen Situationen führten dazu, dass die Kirche den Mitarbeitern und ihren Familien bei der Verarbeitung helfen und so auch missionarisch wirken könne. Es sei Aufgabe der Kirche, die Mitarbeiter der Sicherheitskräfte in ihrem Berufsalltag zu begleiten, der ein friedliches Zusammenleben ermöglichen soll.