Fest der Versöhnung: Jesusnacht für Firmanden

Im November werden Jugendliche aus den vier Göttinger Pfarreien von Weihbischof Heinz-Günter Bongartz gefirmt. Im Rahmen der Firmvorbereitung fand jetzt eine Woche der Versöhnung statt.

Vom 4. bis 8. Oktober gab es täglich eine Jesusnacht für Firmanden in St. Heinrich und Kunigunde. Jeden Abend waren drei Kleingruppen von je 6 bis 9 Jugendlichen, die sich gemeinsam auf die Firmung vorbereiten, eingeladen. In etwa zwei Stunden feierten wir einen Bußgottesdienst, in dem es viel Zeit gab für die persönliche Beichte und zur Begegnung mit Jesus. Diakon Wirth leitete durch die Gottesdienste. Jeweils drei Priester waren da. Im Lauf der Woche wechselten sich Dechant Schwarze, Pfarrer Joos, Pfarrer Hübner, Pater Gertler und Pater Maaß ab. Sie gaben Statements ab zu der Frage Was ich mit dem Sakrament der Versöhnung verbinde und standen für die Beichte oder ein Gespräch zur Verfügung. Einige der Firmkatecheten waren als Ministranten dabei und übernahmen den Weihrauchdienst.

Schon zur Gewissenserforschung wurde das Allerheiligste ausgesetzt, so dass die Jugendlichen anhand einiger Fragen gemeinsam mit Jesus auf ihr Leben blicken konnten. Nach dem gemeinsam gesprochenen Schuldbekenntnis ging es dann in die Einzelbeichte. Diese Zeit wurde gestaltet, wie man es von der Jesusnacht kennt: mit Kerzenlicht, farbigen Strahlern und ruhiger Musik. Vor und nach dem persönlichen Gespräch mit einem der Priester konnten die Jugendlichen einen Bibelvers ziehen, ihre Gebetsanliegen (Bitten und Sorgen, Dank und Freude) aufschreiben und Kerzen anzünden für Menschen, die ihnen wichtig sind, oder als sichtbares Zeichen, dass es nach der Vergebung der Sünden wieder heller wird in ihrem Leben.

Jeder Abend hatte seine eigene Prägung: durch die jeweils anwesenden Priester, durch die verschiedenen Musiker, die mit Orgel oder Gesang zum E-Piano die Gottesdienste gestalteten, aber auch durch die Jugendlichen selbst. Mal kamen viele nach vorn, um Anliegen aufzuschreiben und Kerzen zu entzünden, mal weniger. Genau so soll es auch sein: Jeder und jede nimmt die Angebote an, die gerade passen, und vielen tut es auch gut, einfach in der Bank zu bleiben, der Musik zuzuhören und Zeit mit Jesus zu verbringen, ohne etwas leisten zu müssen.

Besonders war der Donnerstag: Nach dem Bombenfund am Morgen wurde auch für einen guten Verlauf der Bombenentschärfung gebetet. Wegen weiträumiger Absperrungen und Einstellung des Busverkehrs konnten einige Jugendliche (und auch die Jesuiten) nicht kommen, hatten aber am Freitag noch Gelegenheit, es nachzuholen. Erfreulicherweise waren dennoch fast 20 Jugendliche da, vor allem aus nicht betroffenen Stadtteilen und von den Dörfern.

Das Format Jesusnacht passte sehr gut zu dem Anliegen, den Firmanden die Themen Buße und Beichte, Vergebung und Versöhnung näher zu bringen, ihnen in ansprechender Atmosphäre eine Beichtgelegenheit zu bieten und Impulse zur Glaubensvertiefung zu geben. Nun gilt es Dank zu sagen allen, die diese Abende vorbereitet und durchgeführt und so den Jugendlichen eine positive Erfahrung mit der Kirche ermöglicht haben.