Kirchen laden zu Martinsumzügen

Göttingen (kpg) – Die Kirchengemeinden des Dekanates Göttingen laden am 10. und 11. November 2010 zu ihren traditionellen Laternenumzügen zum Martinsfest ein.

Los geht es bereits am Mittwoch, 10. November, dem Vorabend des Martinstages: In Geismar laden die katholische Gemeinde Maria Frieden und die evangelische Gemeinde St. Martin um 17 Uhr alle Kinder zu einer ökumenischen Aussendungsfeier in die Kirche Maria Frieden ein. Dort werden die Messdiener ein Martinsspiel aufführen. Dann ziehen die Kinder mit Fackeln und Laternen hinter dem berittenen St. Martin her. An der Martinskirche bekommt jedes Kind zum Abschluss eine Martinsbrezel. Ebenfalls um 17 Uhr beginnt in der St. Franziskuskirche in Bovenden eine ökumenische Martinsfeier mit anschließendem Laternenumzug zum Dietrich-Bonhoeffer-Haus. In Grone beginnt der Martins-Umzug zeitgleich beim katholischen Kirchenzentrum St. Heinrich und Kunigunde.

Den größten Laternenumzug Göttingens veranstalten alljährlich die drei Innenstadtgemeinden St. Johannis, St. Marien und St. Michael. Dieser beginnt am Donnerstag, 11. November, um 17 Uhr in St. Johannis. Auch hier reitet St. Martin auf einem Pferd voran. Schluss ist gegen 18.30 Uhr auf dem Schulhof der Bonifatiusschule II in der Bürgerstraße.

Wer es nicht in die Innenstadt schafft: Jeweils um 17 Uhr am 11. November sind Kinder mit ihren Laternen in die Kirchen St. Vinzenz in Weende und den Kindergarten in Adelebsen eingeladen. Auch in Friedland wartet der Heilige auf zahlreiche Teilnehmer: Nach einer kurzen Andacht vor der Kirche St. Norbert ziehen die Kinder des katholischen Kindergartens und die Kinder, die zurzeit im Grenzdurchgangslager wohnen und bei der Caritas betreut werden, mit bunten Laternen durch die Friedländer Straßen. Anschließend gibt es Bratwürstchen und Getränke vor den Kirchengaragen.

Der 11. November ist in der katholischen Kirche der Gedenktag des Heiligen Martin. 316 wurde der Heilige in Sabaria, Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Steinamanger oder Szombathely in Ungarn, als Sohn eines römischen Offiziers geboren. In Pavia erzogen, wohin der Vater als Militärtribun versetzt worden war, trat er auf Wunsch des Vaters mit 15 Jahren in die römische Armee ein. Der Legende nach teilte der Soldat seinen Mantel mit seinem Schwert, um die andere Hälfte einem Bettler zu überlassen. In der folgenden Nacht begegnete ihm Jesus im Schlaf mit eben diesem Mantel bekleidet. Im Alter von 18 Jahren ließ Martin sich taufen, wurde zunächst Missionar und dann – im Jahre 371 – Bischof von Tours. Martin ist der erste Heilige, der seinen Status nicht als Märtyrer, sondern durch sein beispielhaftes Leben erlangte.