Mit Zuversicht in die Zukunft

Göttinger katholische Kirchengemeinden fusionieren zum 1. September

Göttingen (kpg) – Das Bistum Hildesheim legt zum 1. September vier katholische Kirchengemeinden in Göttingen zu zwei größeren Pfarrgemeinden zusammen: Die Gemeinde St. Godehard und die Seelsorgeeinheit St. Heinrich und Kunigunde in Grone mit St. Marien in Dransfeld und St. Hedwig und Adelheid in Adelebsen werden zur neuen Gemeinde St. Godehard; St. Paulus und St. Vinzenz in Weende verschmelzen zur neuen Gemeinde St. Paulus.

In St. Godehard ist Pfarrer Bernd Langer, der zu diesem Stichtag auch das Amt des kommissarischen Dechanten übernimmt, vom 1. September an für fast 8000 Katholiken in vier Ortskirchen zuständig. Langer will gewährleisten, dass in jeder Kirche an jedem Wochenende mindestens ein Gottesdienst gefeiert wird. Lediglich am 5. Sonntag eines Monats soll es nur eine hl. Messe in St. Godehard geben. Keine leichte Aufgabe angesichts der weit auseinander liegenden Kirchen: „Ich versuche natürlich möglichst vielen Erwartungen gerecht zu werden, aber allen kann ich nicht gerecht werden, das muss man ganz deutlich sagen“, sagt Langer. Das Engagement ehrenamtlicher Helfer werde daher um so wichtiger. Die Fusion von Pfarrgemeinden biete aber auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, so Langer. Für ihn ist es deshalb wichtig, über die Gemeindegrenzen hinaus zu denken: „Ich könnte mir vorstellen, St. Heinrich und Kunigunde zur Jugendkirche auszubauen. St. Godehard dagegen hat von je her einen Schwerpunkt in Sachen Kirchenmusik.“

Auch Pfarrer Hans Haase, vom 1. September an zuständig für knapp 8600 Katholiken, blickt den Veränderungen gelassen entgegen: „Natürlich ist es mehr Arbeit, aber ich bin zuversichtlich, dass die beiden Gemeinden gut zusammenwachsen werden.“ Die Gremien von St. Paulus und St. Vinzenz – etwa Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände – arbeiteten bereits seit längerer Zeit zusammen „und es fast ein kleines Wunder, wie gut das läuft“, so Haase weiter. Diese Erfahrung kann Dr. Corinna Morys-Wortmann, langjährige Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Paulus, nur bestätigen: „Wir arbeiten absolut harmonisch zusammen. Und das macht Mut für die Zukunft.“

Nach den erfolgten Gemeindezusammenführungen besteht das Dekanat Göttingen vom 1. September an aus dann fünf Gemeinden: Bereits im November 2006 fusionierten Maria Königin des Friedens in Geismar mit St. Norbert in Friedland. Die von Jesuiten getragene Innenstadtgemeinde St. Michael bleibt eigenständig. Ebenfalls zum Dekanat Göttingen gehört neben St. Paulus und St. Godehard in Göttingen auch St. Elisabeth in Hann.Münden mit St. Judas Thaddäus in Landwehrhagen.

Insgesamt führt das Bistum Hildesheim zum 1. September 31 Pfarrgemeinden zu elf größeren Gemeinden zusammen. Die jetzige Zusammenlegung der Pfarreien ist nach Fusionen in den Jahren 2004, 2006 und 2007 bereits die vierte Runde von Pfarrgemeindezusammenführungen. Hintergrund ist die „Kurz- und mittelfristige Strukturplanung für das Bistum Hildesheim“, die so genannten „Eckpunkte 2020“, die im Dezember 2003 vom ehemaligen Bischof Dr. Josef Homeyer verabschiedet wurden. Die Planung sieht vor, die Zahl der Pfarrgemeinden bis zum Jahr 2020 von 348 auf 120 zu reduzieren. Damit reagiert das Bistum auf den Rückgang an Gläubigen, Priestern und finanziellen Mitteln.

Hinweis: Die Gemeindezusammenführungen werden am Sonntag, 31. August, mit zwei Gottesdiensten und anschließenden Gemeindefesten gefeiert: um 10 Uhr in St. Paulus und um 10.30 Uhr in St. Godehard.