Reformationsjubiläum als Doping für die Ökumene

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen feiert Versöhnungsgottesdienst beim Johannisempfang.

Mit einem ökumenischen Versöhnungsgottesdienst in St. Johannis haben die Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Göttingen den traditionellen Johannisempfang des Kirchenkreises Göttingen eröffnet. „Wir sind weithin verbunden in der Vielfalt und nutzen das Reformationsjubiläumsjahr als Doping“, sagte Dechant Wigbert Schwarze während der gemeinsamen Predigt mit Superintendent Friedrich Selter.

Es gebe wichtigere Fragen, als ein gemeinsames Abendmahl. „Es geht darum, unserer Gesellschaft christliche Antworten zu geben, nicht evangelische oder katholische, sondern christliche“, betonte Schwarze. Am Wort Gottes müsse die gemeinsame Position festgemacht werden. 

Vor wenigen Jahrzehnten sei eine so enge Verbundenheit nicht vorstellbar gewesen, erinnerte Selter, sie erfülle ihn mit Dankbarkeit. „Ökumene haben wir nicht Menschen guten Willens zu verdanken, sondern Jesus Christus“, sagte der Superintendent. „Durch Christus sind wir schon eins“, fügte er hinzu. So müssten die Kirchen Botschafter der Versöhnung und Friedensbringer sein. „Nie wieder darf es Glaubenskriege geben, nie wieder soll Menschen die Liebe verwehrt werden, weil sie unterschiedlicher Konfession sind“, erklärte Selter.

In Gebeten und Fürbitten wurde Gott um Vergebung gebeten für das Versagen der Konfessionen, ebenso aber auch Dank und Freude zum Ausdruck gebracht für das, was die Kirchen aneinander haben und was sie gemeinsam für das Zusammenleben in der Gesellschaft beitragen können. Die Göttinger Stadtkantorei unter Leitung von Bernd Eberhardt ließ unter anderem „Verleih uns Frieden“ von Felix-Mendelssohn-Bartholdy erklingen.