Zu Hause pflegen, begleiten und beraten

Caritas-Sozialstation in Göttingen wird 20 Jahre alt

Göttingen (kpg) – Gemeinsam mit Patienten, Angehörigen, Mitarbeitern und Geschäftspartnern feiert der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Göttingen am Freitag, 20. Oktober 2012, das 20-jährige Bestehen der Caritas-Sozialstation Göttingen-Gleichen. Beginn ist um 14.30 Uhr in den Räumen der Sozialstation in der Tilsiter Straße.

Weil die Gemeindepflegedienste Anfang der 90er Jahre mit der Pflege in der Stadt Göttingen zunehmend überfordert sind, errichten die Wohlfahrtsverbände Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband und die Caritas auf Veranlassung der Stadt mehrere Sozialstationen. Dabei ist die Caritas für den südwestlichen Teil der Stadt zuständig. Werden beim Start am 1. Januar 1992 zunächst 10 Patienten durch zwei Mitarbeiter versorgt, hat sich die Zahl bis heute verfielfacht: Mittlerweile kümmern sich 33 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen um 161 Patienten in Göttingen und in Gleichen.

Dabei habe sich der Caritasverband im Laufe der Jahre immer wieder auf die sich verändernden Bedürfnisse von Patienten und ihren Angehörigen eingestellt, so Gerd Hegerkamp, Leiter der Sozialstationen des Verbandes in Göttingen und Duderstadt. Zu den Kernaufgaben der Sozialstation zählen die häusliche Krankenpflege und die häusliche Pflege sowie die Beratung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen. Dabei arbeitet die Sozialstation, die auch Ausbildungsbetrieb ist, eng mit Ärzten, Krankenhäusern und Krankenpflegeschulen zusammen.
„Wir wollen es den Menschen ermöglichen, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben“, so Hegerkamp. Aus diesem Grund hat die Sozialstation vor wenigen Jahren zusätzlich das Projekt „Carena“ gestartet: Caritas entlastet Angehörige. An zwei Nachmittagen in der Woche können ältere Menschen, die sonst noch zu Hause leben – viele von ihnen sind an Demenz erkrankt – das Caritas-Seniorenstift besuchen. Hier können sie unter fachlicher Anleitung kochen, spielen, singen oder erzählen, während die pflegenden Angehörigen von ihrem anstrengenden Dienst entlastet werden. Ein Erfolgsmodell für Hegerkamp: „Schon nach kurzer Zeit haben wir eine zweite Carena-Gruppe eröffnet.“

Zudem hat sich die Caritas-Sozialstation gemeinsam mit dem Caritasverband, den katholischen Krankenhäusern Neu-Mariahilf in Göttingen und St. Martini in Duderstadt sowie den katholischen Altenpflegeheimen und dem Haus der Senioren 2009 zu einem Pflegeverbund zusammengeschlossen. Die Vernetzung soll die häusliche und stationäre Versorgung hilfsbedürftiger Menschen in der Region verbessern und die pflegenden Angehörigen unterstützen – auch mit Hilfe eines gemeinsamen Internetportals www.pflege-in-goettingen.de . „So wollen wir Hilfe auf kurzen Wegen bieten und ein Begleiter durch den Dschungel der Pflegeversicherung sein“, so Hegerkamp.